© Pixabay, StockSnap: kind-schreiben-hausaufgaben-briefe-2619902
Buchstaben schreiben lernen ist der erste Schritt zum selbstständigen Lesen. Über Ausmalen und Nachspuren lernen Kinder zunächst in Druckschrift die Formen der Buchstaben kennen, ehe es ans Schreiben geht. In unserem Beitrag erfahren Sie mehr über den Lernprozess und wie Sie Ihr Kind dabei unterstützen.
„Ich freue mich schon so darauf, wenn ich mir endlich selbst Bücher vorlesen kann.“, sagte eine Schulanfängerin an einem ihrer ersten Schultage. Viele Kinder können es kaum erwarten, endlich Lesen und Schreiben zu lernen. Buchstaben sind der Grundstein unseres Alltags und spielen eine wichtige Rolle während der gesamten Schullaufbahn und schließlich im Berufsleben. Nur wer gut schreiben und lesen kann, bekommt später einen Schulabschluss. Deshalb ist Buchstaben schreiben lernen ein zentrales Ziel im Anfangsunterricht der Grundschule.
In welchem Alter sollten Kinder Buchstaben lernen?
Diese Frage stellen sich viele Eltern. Im Kindergarten? In der Vorschule? In der Grundschule? Oder ist es da vielleicht schon zu spät? Der Grundschul-Lehrplan sieht für den Anfangsunterricht im Fach Deutsch das Erlernen der Buchstaben vor. Das Grundschulalter ist hierfür am besten geeignet, denn die Feinmotorik ist bei Kindern mit ca. sechs Jahren so weit ausgeprägt, dass diese dann einen Stift richtig halten können.
Je nach Interesse und Entwicklung des Kindes kann das Schreibenlernen von Buchstaben auch schon eher erfolgen. Wenn das Kind feinmotorisch weit genug entwickelt ist, können Eltern ihren Kinder im Alter ab 4 Jahren spielerisch an Buchstaben heranführen. Die Betonung liegt hier auf „spielerisch”. Es sollte keinesfalls Druck ausgeübt werden, damit das Kind die Lust am Schreiben nicht verliert.
Wie lernen Kinder Buchstaben schreiben?
Zuerst sollten Grundschüler*innen die Druckschrift lernen, bevor es später mit der Schreibschrift weitergeht.
- Das Ausmalen von Buchstaben:
Ähnlich wie bei Mandalas, die aus Kindergarten und Vorschule bekannt sind, werden die Vorlagen mit Farbe gefüllt. Kinder werden so an die Formen der einzelnen Buchstaben herangeführt. - Das Nachspuren der Buchstaben:
Die Linien der einzelnen Buchstaben sind vorgegeben. Kinder fahren die Buchstaben nach und üben die korrekte Stiftführung und -haltung. Sie lernen, wo der Stift angesetzt und in welche Richtung er geführt werden muss. Außerdem machen sie erste Schwungbewegungen. Wie das Ausmalen schult auch das Nachspuren die Feinmotorik. Mit der Wiederholung der Vorübungen bleiben die Bewegungen im Gedächtnis, sodass die Kinder optimal auf das Schreiben ohne Vorlage vorbereitet werden. - Das selbständige Schreiben:
Hierzu wird am Anfang noch ein Hilfspunkt vorgegeben, damit das Kind weiß, wo es ansetzen muss. Nun ist es an der Zeit, die Buchstaben frei zu schreiben und sie auf einem linierten Blatt mehrmals hintereinander zu wiederholen.
Das Alphabet wird den Kindern spielerisch vermittelt, indem Tiere oder Namen mit ihren Anfangsbuchstaben zugeordnet werden. Klein- und Großbuchstabe werden üblicherweise zusammen gelernt. Beispielsweise wird zu Beginn gerne der Buchstabe E, sowohl klein- als auch großgeschrieben, anhand des Worts „Esel” gelernt.
Welche Buchstaben sollten Kinder als Erstes lernen?
Es gibt nicht die eine Reihenfolge, in der die 26 Buchstaben gelernt werden müssen. Sinnvoll ist es aber, zuerst die Vokale (a, e, i, o, u) einzuführen. Sie sind in der deutschen Sprache zentral und in jedem Wort notwendig. So können bereits am Anfang schnell einzelne einfache Wörter gelernt und geschrieben werden. Außerdem sind die Vokale für Grundschüler*innen gut zu artikulieren, da sie selbst klingen und keinen Hilfslaut brauchen. Vokale werden daher auch als Selbstlaute bezeichnet.
Wie kann man das Buchstabenschreiben üben?
Wie in allen Lebensbereichen gilt auch hier das altbekannte Sprichwort: Übung macht den Meister! Ähnlich wie beim Schreibenlernen der Zahlen in Mathe gilt bei den Buchstaben: ÜBEN, ÜBEN, ÜBEN. Häufiges Nachfahren und wiederholtes selbständiges Schreiben ist hier der Schlüssel zum Erfolg. Die Bewegung für die einzelnen Buchstaben muss sitzen.
Fällt es Ihrem Kind bei einem bestimmten Buchstaben noch schwer, ihn ohne Hilfestellung zu schreiben, ist es sinnvoll, einen Schritt zurückzugehen. Es kann hilfreich sein, diesen Buchstaben noch ein paar Mal auszumalen und nachzufahren.
Hierbei können verschiedene Arbeitsblätter, Arbeitshefte oder Bücher zur Hilfe genommen werden.