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Nicht immer ist fehlendes Lernen der Grund für schlechte Schulnoten. Verschiedene Arten von Lernhemmungen können die Ursache sein, wenn der Lernerfolg ausbleibt. Finde heraus, ob du an einer Lernblockade leidest und was du dagegen tun kannst.
Schlechte Noten in der Schule, obwohl du ständig lernst? Kommt dir das bekannt vor? Vielleicht hast du eine Lernblockade! In der Lernpsychologie unterscheidet man zwischen verschiedenen Arten der Lernhemmungen.
Eine Lernhemmung (auch Gedächtnishemmung genannt) ist eine Störung, die während oder nach dem Lernen auftritt. Sie sorgt dafür, dass du dich nicht gut konzentrieren oder dir bestimmte Dinge nicht merken kannst. Die Ursachen für diese Lernprobleme sind mit dem richitgen Wissen oft schnell zu beseitigen. Wie du eine solche Lernblockade erkennst und lösen kannst, erfährst du in diesem Beitrag.
1. Die Ähnlichkeitshemmung
Mathe und Physik, Chemie und Biologie, Geschichte und Sozialkunde – all diese Fächer sind nicht leicht voneinander zu unterscheiden. Wenn du dich zu schnell hintereinander für Chemie und Biologie vorbereitest, kann es sein, dass du diese beiden Fächer vermischst. In der Prüfung kannst du dich nicht mehr erinnern, welche Information zu welchem Fach gehört. Das ist die sogenannte Ähnlichkeitshemmung.
So vermeidets du eine Ähnlichkeitshemmung beim Lernen
Teile deine Lerninhalte auf, sodass du abwechslungsreich lernst. Dabei kann dir ein Lernplan helfen. Übe zum Beispiel zuerst für Mathematik, schreibe dann einen Aufsatz für Deutsch und lies dir anschließend nochmal den Hefteintrag in Geschichte durch! Das hilft, die Inhalte besser voneinander zu trennen und kann die Lernblockade lösen.
So vermeidets du allgemeine Lernprobleme
Auch in den Pausen solltest du dich mit unterschiedlichen Aktivitäten beschäftigen. Wenn du als Hausaufgabe einen langen Text bearbeiten musst, solltest du in deiner Lernpause kein Buch lesen. Für unser Gedächtnis kann das schnell verwirrend sein und zu Lernproblemen führen. Gehe lieber eine Runde spazieren, denn frische Luft hilft, für die nächste Lerneinheit einen klaren Kopf zu bekommen.
2. Die proaktive und retroaktive Hemmung
Alle Fakten zur Französischen Revolution sind im Kopf und du würdest jetzt gerne mit den Mathehausaufgaben weitermachen? Aber deine Gedanken kommen noch nicht vom Jahre 1789 los? Dann kann es sein, dass bei dir eine proaktive Hemmung vorliegt. Dabei behindert ein vorausgegangener Lernprozess den nachfolgenden Lernprozess. In diesem Fall blockieren die Infos über die französische Revolution deine Fähigkeit, dich auf Mathe zu konzentrieren.
Umgekehrt verhält es sich bei der retroaktiven Hemmung: Die Matheaufgaben würden es dir hier schwermachen, dich an alle Fakten über die Französische Revolution zu erinnern.
Tipps für's Lernen
Hier sind Pausen wichtig. Nach jedem Lerninhalt eine kurze Pause einzulegen hilft dabei, den Stoff zu festigen und den Kopf für Neues freizumachen. Generell solltest du nicht zu lange am Stück lernen, da dein Gedächtnis irgendwann keine neuen Informationen mehr aufnehmen kann.
Zudem kannst du dir während des Lernens eine Lernkarteikarte schreiben, die du zur Wiederholung nutzen kannst. Dann brauchst du keine Angst zu haben, alles Wichtige wieder zu vergessen. Du kannst dich in Ruhe auf die nächste Aufgabe konzentrieren und später nochmal auf die anderen Lerninhalte zurückkommen.
3. Die Erinnerungshemmung
Vor der Klausur schnell nochmal den Ordner durchblättern und schnell ein oder zwei Infos mehr einprägen? Lieber nicht, denn dabei kann die sogenannte Erinnerungshemmung auftreten. Die neuen Fakten blockieren die bereits gelernten Informationen, sodass dir am Ende manchmal gar nichts mehr einfällt. Solche Lernprobleme werden oft als Blackout bezeichnet.
So vermeidest du einen Blackout
Durch das schnelle Einprägen von vielen Informationen gleichzeitig entstehen Lernblockaden. Lass dich beim Lernen nicht stressen! Konzentriere dich kurz vor der Prüfung darauf, das bereits Gelernte zu wiederholen und dein Wissen zu festigen.
Fange außerdem früh genug mit der Vorbereitung an, damit du kurz vor der Deadline nicht in Panik verfallen musst. Angst und Stress helfen beim Lernen nicht weiter.
4. Die affektive Hemmung
Affektive Hemmungen sind starke Gefühle, die dich vom Lernen abhalten können. Das kann ein Streit mit deinen Freunden oder auch die Vorfreude auf den Strandurlaub sein. Typisch sind Ängste vor der Prüfung, die das Lernen erschweren und Lernblockaden auslösen. Egal ob positiv oder negativ: Wenn du dich die ganze Zeit nur auf deine Gefühle konzentrieren kannst, ist Lernen gar nicht drin.
Tipps gegen affektive Hemmungen
Klingt verrückt, hilft aber wirklich: Bei der affektiven Hemmung hilft Aufräumen. Mache deinen Schreibtisch sauber, sortiere deine Bücher im Regal nach Farben oder räume die Spülmaschine aus. Beim Aufräumen ordnest du nämlich nicht nur dein Umfeld, sondern unterbewusst auch die Gedanken. Das bringt Ruhe und oftmals auch die Konzentration wieder zurück.
Falls auch das nichts hilft: Leg die Schulsachen für heute weg und mache etwas anderes, um dich ein bisschen abzulenken. Sonst sorgt die fehlende Konzentration nur für Frust und Stress und somit für noch weniger Lernerfolg.
5. Die Gleichzeitigkeitshemmung
Musik an, Welt aus – und nebenher für den Biologietest nächste Woche lernen? Schwierig. Mehrere gleichzeitige Aktivitäten verhindern die volle Konzentration auf ein bestimmtes Thema, so auch die gern genutzte Hintergrundmusik. Beim Lernen ist Multitasking meistens kontraproduktiv. Musik beim Lernen führt dazu, dass du vielleicht eher den Lieblingssong mitsummst, anstatt dir die Lerninhalte einzuprägen.
Tipps für's Lernen
Konzentriere dich auf einen Bereich statt auf mehrere Themen gleichzeitig. Lernprobleme im Gedächtnis entstehen häufig durch zu viele parallele Eindrücke, die das Gehirn zu verarbeiten versucht.
Gegen diese Lernhemmung hilft auch, alle Ablenkungen zu vermeiden.
Lass die Musik oder den Livestream im Hintergrund lieber aus. Auch nebenher noch auf die kleinen Geschwister aufpassen ist ein No-Go. Nimm dir explizit Zeit, die du ausschließlich deinem Lernstoff widmest. Die schönen Sachen wie Musikhören kommen dann als Belohnung danach.