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Auf der Hauptschule, Werkrealschule und Realschule in Baden-Württemberg ist im Schuljahr 2023/2024 die Lektüre Nach vorn, nach Süden eine der Pflichtlektüren. Worum es in dieser Lektüre geht und welche Personen vorkommen, findest Du in diesem Beitrag. Hier haben wir eine Zusammenfassung und einzelne Kapitel-Zusammenfassungen für Dich erstellt.
Nach vorn, nach Süden – Zusammenfassung
Entenarsch, so lautet der nicht besonders schmeichelhafte Spitzname, den die 19-jährige Lehramtsstudentin Lena in der Hinterhof-Clique bekommen hat. Aber im Hinterhof sucht man sich seinen Namen eben nicht aus, nur mit Glück erhält man wie „unser“ Pavel einen liebevollen Namenszusatz. Der besagte Hinterhof gehört zu einem Penny-Markt einer Stadt im Ruhrgebiet, in dem die Jugendlichen Can, Marie, Pavel, die Brüder Leroy und Marvin, Otto, seine Ex-Freundin Vika und Lena als Aushilfen arbeiten. Ihren Spitznamen hat Lena von Jo, der allerdings seit Monaten verschwunden ist und insbesondere von seiner Ex-Freundin Marie schmerzlich vermisst wird. An der Trennung von Marie und Jo ist Lena nicht ganz unschuldig, wie sie sich eingestehen muss. Nach der Feier ihres Realschulabschlusses beschließt Marie, nach Jo zu suchen. Can, ihr enger Freund, schließt sich ihr an. Da die Außenseiterin Lena die Einzige der Gruppe ist, die ein Auto und einen Führerschein besitzt, kommt auch sie notgedrungen auf den Roadtrip mit. Die Poststempel der wenigen Karten, die Jo in Gedichtform an Marie geschrieben hat, sind die einzigen Anhaltspunkte für seinen Aufenthaltsort. In der Hitze des Sommers und ohne Klimaanlage starten die drei Jugendlichen ihre Fahrt, die sie, Autobahnen meidend, über Münster, Fulda, Ulm und ein großes Musikfestival immer weiter nach vorn, nach Süden führt. Nach vielen zurückgelegten Kilometern und mithilfe von Jos Mutter, seinen aufgespürten ehemaligen Schulfreunden Urs und Fünfzehn Cent sowie Lenas gutem Bauchgefühl gelingt es am Ende, Jo zu finden. Anders als ursprünglich angenommen, ist Jo jedoch nicht nach Süden unterwegs, sondern ist an die Nordsee, den Ort seiner glücklichen Kindheit, gereist. Im Laufe der Handlung erfährt man vieles über die einzelnen Mitglieder der Clique, aber am meisten erfährt die Ich-Erzählerin Lena über sich selbst, über ihre Gefühle zu Can und über ihren Wunsch, nicht länger die Außenseiterin zu sein. Aus Entenarsch wird am Schluss wieder Lena.
Nach vorn, nach Süden – Kapitelzusammenfassung
Im gemütlich eingerichteten Hinterhof des örtlichen Penny-Marktes treffen sich regelmäßig einige Jugendliche, von denen die meisten als Aushilfen im Discounter angestellt sind: Marie und Can sind eng befreundet, Pavel und Otto sind beste Freunde; Ottos Ex-Freundin heißt Vika und seine neue Yasmin; Die Brüder Marvin und Leroy sind noch nicht lange Teil der Gruppe; Die 19-jährige Ich-Erzählerin wird „Entenarsch“ genannt und ist eine Außenseiterin.
Als sich die Jugendlichen an einem Sommertag auf dem Hinterhof treffen, um gemeinsam Maries Realschulabschluss zu feiern, verkündet diese ihren Entschluss, den verschwundenen Jo zu suchen. Jo war Maries Freund und ist weggelaufen, kurz nachdem sie ihn verlassen hat. Er hat ihr von unterwegs ein paar Postkarten geschickt, deren Poststempel nun der einzige Hinweis auf seinen Aufenthaltsort sind. Marie liebt ihn noch immer und macht sich Sorgen um ihn, da sie schon lange keine Postkarte mehr bekommen hat.
Entenarsch, Marie und Can machen sich gemeinsam auf den Weg, um Jo zu suchen. Obwohl Can und Marie vermutlich am liebsten allein auf die Suche gegangen wären, brauchen sie die Ich-Erzählerin, da nur sie einen Führerschein und ein Auto hat. Als die drei aufbrechen, weigert sich die unerfahrene Autofahrerin Autobahn zu fahren, was den Roadtrip verlangsam und Can sehr ärgert. Auch wenn es der Ich-Erzählerin naheliegend erscheint, gleich Jos letzten Aufenthaltsort (laut Poststempeln) anzusteuern, besteht Marie darauf, zunächst nach Münster zu Jos Mutter zu fahren.
In Münster fragen die Jugendlichen die Penny-Aushilfe Matthes, ob sie bei ihm übernachten können. Mit ihm und seinen Freunden feiern sie eine Party am See. Entenarsch erinnert sich während der Party an die Situation, als Jo ihr den Spitznamen gegeben hat, und Marie erzählt ihr von Jos Selbstverletzungen mit dem Feuerzeug. Der Ich-Erzählerin wird dadurch bewusst, dass Marie vor allem nach Jo sucht, weil sie fürchtet, er könnte sich etwas angetan haben.
Als die Jugendlichen am Folgetag Jos Mutter nach dessen Aufenthaltsort fragen, weiß diese nichts darüber. Sie wusste nicht einmal, dass er seit Monaten verschwunden ist. Marie wirft ihr vor, dass sie den damals 12-jährigen Jo sehr verletzt hat, als sie die Familie verlassen hat. Wütend bricht sie das Gespräch mit Jos Mutter ab und verlässt deren Wohnung. Can folgt ihr kurz darauf nach draußen. Als die Ich-Erzählerin allein mit Jos Mutter ist, erzählte diese ihr ihre Version der Geschichte und warum sie die Familie verlassen hat. Sie berichtet von ihrer Reue und davon, wie sehr Jo früher die Nordsee-Urlaube geliebt hat. Die Ich-Erzählerin erfährt auch, dass Urs Behrenberg, ein Freund aus Jos Kindheit, inzwischen in Fulda wohnt.
Weil die Jugendlichen durch einen Umweg über Paderborn erst spät in Fulda ankommen, hat der Penny-Markt schon geschlossen, sodass sie die dortige Aushilfe nicht nach einem Schlafplatz fragen können und im Auto übernachten müssen.
Pavel, mit dem die drei Jugendlichen via Messenger in Kontakt sind, findet Urs’ Adresse heraus, doch dort treffen sie Urs nicht an. Während Marie allein weitersucht, unterhalten sich Can und die Ich-Erzählerin. Durch dieses sehr persönliche Gespräch, z. B. über Cans verstorbenen Bruder, entwickelt sich zwischen ihnen Nähe. Nachdem sie Urs gefunden haben, erfahren die drei von ihm, dass Jo vor einer Weile bei ihm war und in einer Postkarte auf ein bald bevorstehendes Musikfestival hingewiesen hat. Am selben Abend besuchen die drei Jugendlichen noch gemeinsam mit Urs eine wilde Party bei dessen Kumpel Bjarne.
Nach intensiven Aufräumarbeiten und ausreichend Zeit zum Ausnüchtern fahren Can, Marie und Entenarsch am übernächsten Tag wieder nach Hause. Trotz der gemeinsamen Erlebnisse fühlt sich die Ich-Erzählerin weiterhin wie eine Außenseiterin in der Hinterhof-Gruppe.
Als die Ich-Erzählerin nach ein paar Tagen mit den anderen zum Musikfestival, auf dem Jo vermutet wird, aufbrechen will, stellt sie fest, dass Leroy und Pavel offenbar ein Paar sind und Vika mit ihrer kleinen Tochter Fine auch bei ihr im Corsa mitfahren will. Die Ich-Erzählerin spürt auch immer deutlicher, dass sie in Can verliebt ist. Unterwegs erzählt sie Vika, dass sie ihr Lehramtsstudium abbrechen will. Kurz vor dem Festivalgelände geht der Corsa schließlich kaputt, sodass sie das letzte Stück laufen müssen. Auf dem Festival tritt auch die Band „Blümchenschlüpper“, in der Otto mitspielt, auf. Im Laufe des Festivals wird auch bekannt, dass sich die Ich-Erzählerin und Can nach der Party in Münster nähergekommen sind. Angeblich ist es aber nichts Ernstes gewesen. Die Jugendlichen dürfen alle im Tourbus der Band übernachten. Jo ist nicht auf dem Festival, was Marie sehr frustriert und wütend macht. Die Ich-Erzählerin beichtet Marie daraufhin, dass sie ihr absichtlich so schnell von Jos Untreue erzählt hat, um ihm zuvorzukommen und sich damit für den verletzenden Spitznamen zu rächen. Dass Marie nicht von Jo selbst von dessen Untreue erfahren hat, war für Marie auch der Trennungsgrund. Die Ich-Erzählerin entschuldigt sich bei Marie dafür, aber diese reagiert abweisend.
Die Hinterhof-Gruppe weiß inzwischen, was die Ich-Erzählerin getan hat, um sich an Jo zu rächen. Die Gruppe will nun gemeinsam weiter nach ihm suchen. Tiger (die Frau des Sängers der Blümchenschlüpper) bietet ihnen an, das Wohnmobil der Band zur Weiterfahrt zu nutzen. Die Ich-Erzählerin ist die Einzige, die es fahren kann, weshalb auch sie wieder dabei ist.
Die Jugendlichen fahren gemeinsam nach Ulm, wo sie Jos Freund Fünfzehn Cent suchen wollen. Dass es in Ulm noch einen weiteren Schulfreund von Jo gibt, hat die Ich-Erzählerin in einer Textnachricht von Jos Mutter erfahren. Nachdem die Jugendlichen den Jungen, der nur als „Fünfzehn Cent“ bekannt ist, gefunden haben, erzählt er ihnen, dass Jo bis vor zwei Wochen noch bei ihm war. Jo habe aber nur gesagt, dass er ans Meer will. Die Gruppe ist sich uneinig, an welches Meer Jo vermutlich gereist ist. Marie ist sich sicher, dass Jo Richtung Süden ans Mittelmeer will. Die Ich-Erzählerin ist aber felsenfest davon überzeugt, dass Jo an der Nordsee ist. Sie fasst daher den Entschluss, ihrer inneren Stimme zu folgen und allein mit dem Wohnmobil über die Autobahn an die Nordsee zu fahren.
Die Ich-Erzählerin findet Jo tatsächlich an der Nordsee, wo dieser früher mit der Familie Urlaub gemacht hatte. Jo scheint von ihrem Auftauchen nicht überrascht zu sein. Sie bemerkt, dass um seine Hände keine Mullbinden, die Zeichen für seine Selbstverletzungen waren, mehr gewickelt sind. Ihm geht es daher wahrscheinlich gut. Sie berichtet ihm von der abenteuerlichen Suche nach ihm und beichtet ihm, was sie damals getan hat und was der wahre Grund dafür war, dass sich Marie von ihm getrennt hat. Sie erwähnt aber auch, dass Marie ihn noch immer liebt.
Die Ich-Erzählerin bringt ihr unschönes Verhalten Marie und Jo gegenüber mit dem Namen „Entenarsch“ in Verbindung und will sowohl das Verhalten als auch den Namen ablegen. Sie sagt Jo daher direkt, dass er sie nie wieder so nennen soll.
Die Ich-Erzählerin kehrt ohne Jo in den Hinterhof zurück, da er noch etwas mehr Zeit für sich braucht. Als sie im Hinterhof angekommen ist, entdeckt sie, dass sie 83 neue Nachrichten auf dem Handy hat. Die letzte Nachricht stammt von Can, der sie in der Hinterhof-Gruppe mit ihrem echten Namen Lena anspricht und sein ernsthaftes Interesse an ihr bekundet.