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Zu viele Prüfungen und zu wenig Zeit zum Lernen? Das Schuljahr und jedes Semester besteht aus einer Vielzahl von Prüfungen, auf die man sich vorbereiten muss. Da verliert man schnell mal den Überblick und am Ende wird es zeitlich knapp. Eine einfache Methode, dir einen Überblick über deine Fächer und die zu lernenden Inhalte für deine Abschlussprüfungen zu verschaffen, ist ein Lernplan. Dieser kann dir dabei helfen, eine Lernroutine aufzubauen, sie zu strukturieren und zu optimieren. Was ein Lernplan überhaupt ist und wie du beim Erstellen eines Lernplans am besten vorgehst und worauf du dabei achten solltest, erfährst du in unserem Beitrag.
Definition: Was ist ein Lernplan?
Ein Lernplan ist wie ein Stundenplan, den du dir selbst für deine Lernzeit erstellst. Mit einem solchen Plan kannst du deinen gesamten Prüfungsstoff strukturieren und dein Lernpensum sinnvoll aufteilen, sodass er sich wie ein Puzzleteil perfekt in deine Freizeit einfügt.
Die schlechte Nachricht gleich vorweg: Einen Lernplan zu erstellen kostet Zeit und macht Arbeit. Der Aufwand lohnt sich aber. Egal ob auf Papier, in einer Excel-Tabelle oder mit speziellen Online-Tools: ein gut organisierter Lernplan wird dir dabei helfen, dich so stressfrei wie möglich auf deine Prüfungen vorzubereiten und gute Noten dafür zu ernten.
Warum ist ein Lernplan wichtig?
Einen Lernplan zu erstellen, ist aufwendig und kostet Zeit. Es lohnt sich aber, den Aufwand zu betreiben und die Zeit zu investieren, denn ein Lernplan bringt viele Vorteile mit sich:
- Stress wird reduziert - wenn du genug Zeit zum Lernen hast, kann es erst gar nicht stressig werden
- Es wird dir leichter fallen, dich auf mehrere Prüfungen gleichzeitig vorzubereiten
- Der Stoff gelangt durch stetiges Wiederholen ins Langzeitgedächtnis
- Du übersiehst keine wichtigen Lerninhalte
- Du erhältst durch kurze, aber kontinuierliche Lerneinheiten mehr Freizeit pro Tag
Du siehst also, es lohnt sich!
Wie erstelle ich einen Lernplan?
Wie du nun deinen individuellen Lernplan erstellst, dabei am besten vorgehst und worauf du besonders achten solltest, erklären wir dir, in fünf Schritten.
Das Wichtigste gleich am Anfang:
- Setze dir ein paar Zwischenziele. Überlege dir z. B., bis wann du bestimmte Arbeitsschritte erledigt haben willst. „Zusammenfassung fertig bis zum XY.“ Solche Deadlines verhindern, dass du deine To-Dos immer weiter nach hinten schiebst und am Ende nicht mehr genügend Zeit für alles hast.
- Nimm dir nicht zu viel auf einmal vor und plane genügend Pausen ein. Rechne pro Lerneinheit am besten mit 30 - 60 Minuten und versuche, zum Beispiel kurz an die frische Luft zu gehen oder ein paar Dehnübungen zu machen, um den Kopf etwas freizukriegen.
- Sorge für genügend Puffer. Vielleicht kommt mal ein Arzttermin dazwischen oder eine Geburtstagsfeier, vielleicht brauchst du für eine Aufgabe aber auch länger gedacht. In solchen Fällen ist es beruhigend zu wissen, dass du darauf vorbereitet bist und mit deinem Lernplan nicht in Verzug gerätst.
Oft hat man in einem kürzeren Zeitraum gleich mehrere Prüfungen, auf die man sich vorbereiten muss. Verschaffe dir also erst einmal einen Überblick über alles, was ansteht. Beantworte dafür folgende Fragen:
- Was kommt auf dich zu, auf was musst du dich vorbereiten (Klassenarbeit, Zwischen- oder Abschlussprüfung, ..)?
- Welche Fächer werden in welcher Form abgefragt?
- Welche Prüfung findet als erste statt?
- An welchen Wochentagen finden die Termine statt?
- Für welche hast du noch länger Zeit?
- Wie viel Zeit hast du zum Lernen?
Nimm dir einen Notizzettel und schreibe alle Antworten auf. Trage, falls du es noch nicht getan hast, alle für dich relevanten Prüfungstermine in deinen Kalender ein. Auf diese Weise verschaffst du dir einen ersten Überblick.
Nachdem du die ersten Fragen geklärt hast, kommt nun die wichtigste: Wann kannst du lernen?
Schreibe alle Tage mit den Zeiten auf, die infrage kommen. Beachte dabei, dass Zeitfenster aus wenigen Minuten für Lerneinheiten keinen Sinn machen. Auch zu lange Lerneinheiten sind laut der Umfrage des STARK Verlags zur Prüfungsvorbereitung nicht empfehlenswert. Versuche dich selbst und deine optimale Lernzeit richtig einzuschätzen, z. B.:
- Abends nach 19:00 Uhr kannst du dich nicht mehr richtig konzentrieren?– Dann lass diese Zeit aus.
- Montags hast du von früh bis spät Termine? – Ebenfalls weglassen.
- Du hast in einer Woche ein Referat und benötigst Zeit ? – einplanen!
Auch im schulischen Alltag, während deiner Freizeitaktivitäten oder an Stelle anderer Aufgaben, könntest du dir die Zeit nehmen, um dich auf deine Prüfungen vorzubreiten.
Für die Fächer, die dir schwerfallen, solltest du etwas mehr Zeit einplanen. Sei ruhig großzügig und plane lieber zu viel als zu wenig Zeit ein. Wenn es am Ende doch schneller geht, kannst du guten Gewissens deine freie Zeit genießen.
Im diesem Schritt sammelst du alle Materialien, wie Hefteinträge, Lehrbücher und andere Quellen für die einzelnen Fächer zusammen und beschäftigst dich oberflächig mit den Lerninhalten und Themen. Fokussiere dich auf die Überschriften und Unterüberschriften und schreibe sie zusammen.
In der Schule erarbeitet man den Stoff anhand von Büchern, die ein Inhaltsverzeichnis besitzen. Diese Verzeichnisse bieten dir eine gute Orientierung für die Reihenfolge, in der du dann später lernen solltest.
Im ersten Schritt hast du schon überlegt, in welcher Reihenfolge die Tests anstehen. Dementsprechend solltest du auch den Stoff sortieren.
Nach den ersten drei Schritten, weißt du, bis wann du für die einzelnen Fächer gelernt haben musst. Du weißt, wann du Zeit für Lerneinheiten hast und welche Themen für deinen Plan relevant sind. Jetzt kommt es zur Gestaltung des Lernplans.
Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Lernplan in Stundenplan-Optik
Male für jede Woche der Lernphase einen Stundenplan auf, den du in Tage und Zeiträume unterteilst.
2. Lernplan als Checkliste
Erstelle eine Liste und vermerke in jedem Absatz Tag und Uhrzeit. Davor kannst du ein leeres Kästchen als Checkbox setzen. Sobald du eine Aufgabe erledigt hast, kannst du diesen Punkt abhaken.
Wie du deinen Plan optisch gestaltest, ist ganz dir überlassen. Du kannst z. B. Farben und Symbole für die jeweiligen Fächer nutzen. Wichtig ist, dass ein für dich nachvollziehbares System dahintersteckt.
Halte dir in jedem Zeitfenster bzw. Absatz genug Platz für die Fächerbezeichnung, Inhalte, Aufgaben und Ergänzungen frei. Hier trägst du dir im nächsten Schritt die Inhalte ein.
Du suchst weitere Inspiration? Zahlreiche Beispiele für Lernpläne findest du auf Instagram: #lernplan
Am Ende überlegst du dir, wann du welche Inhalte lernst. Wenn du genug Zeit hast, solltest du kurz vor der Prüfung Freiraum für Wiederholungen einplanen. Bei diesen Wiederholungen können Übungsklausuren, alte Prüfungsaufgaben, themenspezifische Karteikarten oder Zusammenfassungen helfen. Das ist vom Fach und deinen Lernmethoden abhängig.
Schreibe zunächst mit Bleistift in den Lernplan oder notiere dir die erste Einteilung auf einem extra Zettel. Benutze dafür deine Gliederung, die du im dritten Schritt erstellt hast. Beginne am Ende des Lernplans, wenn du die Themen aufteilst. Das hilft dir am besten einzuschätzen, wie viel Zeit du insgesamt benötigst.
Trage in jedem Slot im Lernplan das jeweilige Thema ein und ergänze ggf. Übungsaufgaben, die du dazu durcharbeiten möchtest. Gut ist, wenn du zu diesen Aufgaben die Vorlage der Musterlösung hast, um dich effektiv überprüfen zu können.
Dir reichen die Übungsaufgaben aus der Schule nicht? Wir bieten eine Vielzahl an Büchern an, mit denen du dich auf Schulaufgaben und Abschlussprüfungen vorbereiten kannst.
Noch ein paar Tipps für deinen Lernerfolg
Mit deinem fertigen Lernplan besitzt du einen perfekten Überblick über alle Themen und Schwerpunkte, die dich bei der Prüfungsvorbereitung erwarten. Du weißt, an welchem Tag du mit dem Lernen beginnen solltest und bis wann du den gesamten Lernstoff durcharbeiten musst. Prüfe und passe ihn regelmäßig bei Bedarf an.
Versuche am Ende jeder Lerneinheit, eine Zusammenfassung zu erstellen. Fokussiere dich auf Schlüsselwörter, die wichtig für das Thema sind. Auf diese Weise kannst du überprüfen, ob du alles verstanden hast. Dabei unterstützen dich Lernhilfen (wie Wissen-KOMPAKT), die Themen oder Fächer übersichtlich und auf den Punkt gebracht zusammenfassen.
In den letzten Tagen vor der Prüfung solltest du keinen neuen Stoff mehr lernen. Am besten wiederholst du nur noch ein paar Sachen, liest deine Zusammenfassungen druch und gönnst dir ansonsten viel Ruhe.
In diesem Sinne: Viel Spaß beim Erstellen deines Lernplans und gutes Gelingen!